Händler waren schon immer auf der Suche nach günstigen Einkaufsquellen und gut verkäufliche Ware. Mit dem stetig fortschreitenden Wettbewerbsdruck durch und auf Marktplätzen wie Amazon und Ebay, Preisvergleichsportalen und dem E-Commerce allgemein, erodieren die Margen der Händler immer schneller.
Attraktive Einkaufskonditionen, Aktionswaren, Kundengeschenke und Randsortimente werden für Wiederverkäufer immer wichtiger. Wollten Händler vor Jahren noch häufig lediglich dauerhaft verfügbare Waren ins Sortiment listen, sind mittlerweile begrenzter verfügbare Artikel mit starker Marge im Fokus.
Gerade Online- und Marktplatz-Händler unterliegen nicht mehr den Beschränkungen einer stationären Verkaufsfläche. Dieser Typus Händler sucht attraktive Waren, die sich schnell abverkaufen lassen und Marge bieten - Restposten sind hier vielfach interessante Margenbringer, die der Wettbewerb nicht kopieren kann.
Für die meisten Händler speist sich der Ertrag der eigenen Handelstätigkeit aus der Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis der gehandelten Produkte. Andere Wirtschaftssysteme (Ökosysteme) generieren Erträge aus dem Betrieb der Produkte, aus Lizenzgebühren oder Service- und Wartungskosten. Der klassische Händler muss mit viel Gespür und Produktkenntnis die richtigen Artikel einkaufen und zur optimalen Zeit am Markt anbieten, dann erzielt er trotz Wettbewerbs gerne auskömmliche Margen.
Das Handelskonzept "einer von vielen" Wiederverkäufern einer Drittware/Drittmarke zu sein funktioniert bei Standardwaren allerdings immer seltener. Ersten wird das Sortiment von heute zum Wettbewerber von morgen, weil Marken und Hersteller immer häufiger vertikalisieren und zweitens erreicht der Preisverfall eines Produktes mit vielen Verkäufern zu Zeiten von dynamic pricing teilweise in wenigen Minuten ruinöse Größenordnungen.
Das Produkt- und das Sortimentsmanagement werden immer häufiger zur zentralen Schlüsselfunktion eines jeden Handelsunternehmens. Konnte Haushaltswaren Meier bis vor einigen Jahren in ziemlich jeden Ort auskömmlich existieren und hochpreise Markenwaren als regionaler Versorger anbieten, so ist dieser Handelstypus heute weitestgehend zusammen gebrochen.
Wettbewerbsfähige Preise sowie Eigenmarken und Eigenimporte - durchaus auch in großen Mengen - bestimmen den Einzelhandel. Mengenbeschränkungen wie die eigene Verkaufsfläche und die Ansiedelung in einer Klein- oder Mittelstadt gehören ins Museum - Marktplätze bieten Zugang zu einer schier unendlichen Zahl an Haushalten, europaweit und sogar weltweit.
Das Sahnehäubchen der eigenen Handelstätigkeit bietet sehr oft der gezielte Zukauf von Restposten, Überhängen oder begrenzt verfügbaren Aktionsartikeln. Diese Produkte können regelmäßig mit einem deutlichen Abschlag auf den regulären Bezugspreis beschafft werden und bieten durch die begrenzte Verfügbarkeit eine attraktive Exklusivität gegenüber dem Wettbewerb.
Der folgende Artikel beschäftigt sich vor allem mit folgenden Fragen:
Neben diesen Fakten erklärem wir rechtliche Bedingungen und erläutern, welche Formen von Restposten für die verschiedenen Handelsmodelle geeignet sind. Ergänzt werden die Ausführungen durch eine Tabelle mit den wichtigsten Messen für Restpostenhändler.
Wichtig ist hierbei vor allem die differenzierte Betrachtung des Begriffs Restposten. Dieser wird im modernen Handelsverkehr gerne als universeller Begriff für Waren verwendet, die nicht mehr über den gewohnten Vertriebsweg des ursprünglichen Anbieters gehandelt werden können oder sollen. Hierbei kann es sich um Sonderposten, Überhänge, Fehlproduktionen, B-Ware, stornierte Bestellungen oder auch um Konkursware handeln. Allen Formen von Restposten ist dabei gemein, dass der jeweilige Anbieter ein erhöhtes Interesse hat, die Ware möglichst kurzfristig zu veräußern.
Dies bietet in vielen Fällen eine ausgezeichnete Verhandlungsposition, wenn es um die Vereinbarung des Preises für die Waren geht. Häufig wird eine Ware dabei nicht aufgrund von Mängeln besonders günstig angeboten, sondern vielmehr aufgrund der Tatsache, dass sie durch äußere Umstände nicht mehr für den regulären Handel dieses speziellen Unternehmens geeignet ist. Gleicht der Wiederverkäufer diese äußeren Umstände im Rahmen seines eigenen Handelskonzepts aus, so hat er die Aussicht darauf, die günstig erworbenen Produkte zu deutlich höheren Preisen weiter verkaufen zu können. Diese Form des Handels ist von daher mit ungewöhnlich hohen Gewinnspannen verbunden. Zu beachten ist, dass sehr viele Wiederverkäufer am Handel mit Restposten interessiert sind. Die Konkurrenz ist dementsprechend groß. Dieser Umstand führt allerdings nicht zu einer Beeinträchtigung der erzielbaren Marktpreise sondern vielmehr dazu, dass der Einkauf entsprechender Waren erschwert ist. Da sich hier zahlreiche Händler interessiert zeigen und teilweise bereits langjährige Kontakte zu potentiellen Anbietern von Restposten unterhalten, ist vor allem zu Beginn einer entsprechenden Handelsoffensive Geduld gefragt. Die Recherche in unserer Plattform für Posten RESTPOSTEN.de, das Studium der Tagespresse und die direkte Kontaktaufnahme mit potentiellen Anbietern ist vor allem in der Anfangsphase des Handels mit Restposten unersetzbar. Bei allen Unwägbarkeiten und Risiken bildet der Handel mit Restposten eine erhebliche Chance auf überproportionale Gewinne und hervorragende Geschäftsergebnisse.
Viele wollen mit RESTPOSTEN handeln, doch wer weiß eigentlich, was das Wort RESTPOSTEN genau bedeutet?
Eine Recherche bei Wikipedia ergibt leider nur folgendes Ergebnis:
"Als Restposten werden im Handel Restbestände von Waren bezeichnet...Diese Restbestände belasten die Liquidität eines Unternehmens... und werden deshalb abgestoßen."
Der "Restposten" ist ein sehr häufig verwendeter und gleichzeitig ein unklarer, weicher und subjektiv geprägter Begriff, denn der Begriff ist im Handel kein terminus technicus.
Dabei werden die Begrifflichkeiten "Restposten", "Sonderposten" und "Überhang" bzw. "Lager-Überbestand", "clearance", "stock lot" oder "overstock" gerne synonym verwendet, bedeuten unter Umständen jedoch einen elementaren Unterschied im Handelsrecht.
In der Handelspraxis von RESTPOSTEN.de werden die unterschiedlichsten Waren und Angebote als "Restposten" bezeichnet. In keinem Fall lässt sich jedoch aus der Bezeichnung "Restposten" ein Rückschluss auf die Qualität der angebotenen Ware ziehen. Denn das Wort Restposten beschreibt in den meisten Fällen nur den faktischen Grund der Veräußerung, nicht aber den Zustand oder die Qualität der angebotenen Ware.
Die einzige Gemeinsamkeit bei allen Restposten ist, dass der Anbieter, bei dem die Ware als Restposten entstanden ist, diese Ware in der Regel kurzfristig veräußern möchte und die Veräußerung so einfach wie möglich stattfinden sollte, da der Verkauf von Restposten nicht zum Kerngeschäft des Anbieters gehört. Hier geht es meistens ganz einfach um die Gewinnung von Platz und den Rückfluss von Liquidität.
Um im Handel mit Restposten erfolgreich zu sein, ist eine durchdachte und clevere Beschaffung, sowie der Aufbau eines eigenen Netzwerkes von unbedingter Wichtigkeit. Weiterhin sind im Handel mit RESTPOSTEN schnelle Entscheidungen gefragt, denn wer am schnellsten ist bekommt die besten Posten.
Erhalten Sie z.B. einen Angebotsalarm für den Begriff "Adidas" auf RESTPOSTEN.de übermittelt, dann sind Sie wahrscheinlich nicht der einzige Händler, der über Neuheiten dieses Suchbegriffes automatisch informiert wird. Wer jetzt als erster mit dem Verkäufer in Verhandlungen ritt, der hat die besten Chancen die besten Stücke aus dem Posten, oder den Gesamtposten zu erhalten.
Die besonderen Vorteile des Handels mit RESTPOSTEN lassen sich nur dann optimal für das eigene Unternehmen nutzen, wenn Sie als Einkäufer über möglichst direkte Verbindungen zu den Quellen verfügen, an denen Überproduktionen und andere Restposten entstehen. Das Optimum wäre, dass Sie ein Angebot erhalten, bevor es auf einem Marktplatz veröffentlicht wird. Um sich bei Lieferanten einen Platz "in der ersten Reihe" zu sichern, sollten der Einkäufer genau wissen, unter welchen Umständen, an welchen Orten, zu welchen Konditionen und in welchem Umfang genau diese Restposten entstehen, die sich für den eigenen Weiterverkauf bestmöglich eignen.
Die Warenqualität ist der entscheidende Faktor zur Bewertung der preislichen Attraktivität eines Restpostens bzw. eines Produktangebotes. Unsere Plattform RESTPOSTEN.de gilt als Erfinder der strukturierten Bewertung von Warenqualitäten für Restposten. Wir widmen diesem Thema Warenqualität im Campus ein eigenes und zentrales Kapitel und zeigen auf unserer POSTEN Plattform zu jedem Angebot die zugeordnete Warenqualität prominent an: www.restposten.de/warenqualitaeten.php.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die häufigsten Handelsumstände vor, bei denen Restposten entstehen, die dann nicht mehr regulär angeboten werden. Je nach Ihrem eigenen Handelsmodell können Sie aufgrund der hier angeführten Beispiele zukünftig gezielter suchen und die Qualität von Restposten und deren Handelsrisiken besser einschätzen.
Eine der bekanntesten Entstehung von Restposten ist der saisonale Sortimentsüberhang, wie er bei Versandhäusern, Marktplatzhändlern, Herstellern und Versandhändlern allgemein - also Distanzhändlern , stationären Filialbetrieben oder auch bei Großhandlungen und Einzelhandlungen und ganz besonders wichtig, bei den Markenartikelherstellern z.B. der Fashion-Welt entsteht. Hier werden saisonale Handelsthemen abgebildet und der Händler bzw. Markenhersteller steht vor der Realität, dass z.B. Weihnachtskugeln im Januar und Bademode im November sehr schlecht laufen und lieber die neue Farbe x oder das neue Modell y in den Handel soll, alte Ware aber noch da ist.
Aber auch die Themen Grill, Camping und Outdoor sind saisonal geprägt und von ständigen technischen Innovationen und Weiterentwicklungen betroffen. War gestern noch der Säulengrill oder der Smoker in, muss es in der nächsten Saison eine US-BBQ-Außenküche mit Gasgrill sein.
Da sich das Lager aber "drehen" muss, also die Palletten-Stellplätze, die Verkaufsflächen im Einzelhandel, das eingesetzte Kapital und die bevorratete Ware eine gewisse Umschlagshäufigkeit erreichen müssen, dürfen die Produkte nicht bis zur nächsten Saison stehen bleiben oder eingelagert werden, bzw. können bei Modeartikeln nicht weiter verkauft werden, da es neue Trends und Farben gibt. In solchen Fällen werden sehr oft sogar schon vor Ablauf der Saison, aufgrund der vorhandenen Hochrechnungen und Abverkaufsergebnisse abverkauft.
Saisonale Überhänge entstehen täglich, besonders im Textilbereich, bei Distanzhändlern, Herstellern, Importeuren und dem Großhandel. Distanzhändler nutzen natürlich die eigenen Möglichkeiten von Rabattaktionen und Streichpreisen, trotzdem ist es oft weder möglich noch ratsam alle Lagerbestände schnell an den bestehenden Kundenstamm abzuverkaufen.
Diese Art des Restpostens kommt bei fast jedem Industrieunternehmen und vor allem in der Lebensmittelindustrie vor. Hier sind Konserven nicht richtig befüllt, Grammaturen unterschiedlich, der Kuchen zu hell oder zu dunkel, statt Schokolade sind Pistazien im Teig oder der Sommer droht dem Schokoladenlager. Gerade bei MHD gefährdeten Waren, oder bei frischer Ware mit kurzem MHD, wie dies oft bei Backwaren oder frischen gekühlten Lebensmitteln der Fall ist, müssen diese Restposten innerhalb von Stunden oder Tagen verkauft werden. Für den Anbieter ist das MHD - das Mindesthaltbarkeitsdatum die Grenze, die aus einer Handelsware entweder Tierfutter oder noch schlimmer - einen Entsorgungsposten werden lässt, der recycelt und aus der Verpackung entnommen werden muss.
Diese Art von RESTPOSTEN werden sehr oft zu unverschämt günstigen Preisen angeboten, insbesondere bei gekühlter oder TK-Ware (tiefgekühlte Lebensmittel), denn hier gibt es nur wenige Einkäufer und Händler, die über die notwendigen Lagerkapazitäten und passende Logistik verfügen. Sie sollten als Händler aber schon vorher wissen, was und wie sie diese Ware schnell verkaufen können. Im B2C Onlinehandel sind viele Lebensmittel und vor allem kurze MHD kaum anzubieten.
In diese Rubrik lassen sich am besten Restposten der Unterhaltungselektronik, Elektrowerkzeuge, Fahrzeuge, Licht & Beleuchtung, Smart Home und z.B. weisse Ware wie Kühlschränke, Gefriergeräte und Elektroherde zusammenfassen.
Diese Art von Restposten werden in der Regel auch nur von der Industrie, von Importeuren und großen Großhändlern angeboten. Regelmäßig werden die gesetzlichen Anforderungen an den Energieverbrauch/die Energieeffizienz vieler Produkte strenger, weshalb vor allem in der EU einige Lagerbestände noch vor bestimmten Stichtagen abverkauft werden müssen. Bei Mobiltelefonen, Massenspeichern, EDV und Kameras ist der technische Wandel stetig und permanent, weswegen hier auch ständig ein großes Angebot an Restposten vorhanden ist, sowohl bei den führenden Marken, als auch bei aufstrebenden neuen Marken, B-Marken und den Handelsmarken.
Im Bereich Smartphones, Speichermedien, Digitalkameras, Notebooks und Tablets gibt es neben dem allgemeinen technischen Wandel noch weitere Einflussfaktoren, wie z.B. die Firmware oder das Betriebssystem des Gerätes. Hier benötigen aktuelle Betriebssysteme häufig stärkere Prozessoren oder mehr Speicher, so dass einige Geräte z.B. nicht mehr mit Updates versorgt werden können.
Ein weiterer großer Bereich dieses Segmentes ist der Bereich Smart Home. In diesem relativ jungen Produktsortiment ist noch nicht entschieden welche Betriebssysteme marktführend werden und die Bereiche WLAN, Übertragungsgeschwindigkeiten, Sicherheit & Verschlüsselung unterliegen einem rasanten Wandel.
Schlussendlich bleibt auch der Bereich Licht & Beleuchtung herauszustellen, in dem sich durch den Einzug der LED eine rasanter Wandel vollzogen haben. Doch auch im Moment werden LED immer lichtstärker und im Bereich Lichtleistung pro Watt Leistungsaufnahme sind rasante Entwicklungen am Markt zu verzeichnen. Der Ersatz von Neonröhren durch LED in Büros beflügelt den Markt, lässt Lagerware mit schlechteren Leistungsdaten aber häufig auch zum Ladenhüter oder zur Exportware werden.
Diese Art der Restposten werden nicht selten als die "Pralinen" des Restpostenhandels bezeichnet. Solche Restposten kommen vorwiegend als Großposten bei Importeuren und der Industrie vor. Diese Posten sind deshalb so beliebt, da es sich zwar für den Auftraggeber um eine Fehlproduktion handelt, aber der fremde Dritte in den meisten Fällen keinen Fehler feststellen kann. Ein solcher Restposten entsteht beispielsweise wenn im Katalog ist eine grüne Vase abgebildet, produziert wurde aber "aus Versehen" ein blaue. Bei diesen RESTPOSTEN handelt es sich in den meisten Fällen um absolut fehlerfreie 1A Ware und der Kunde, der nicht weiß, dass die Vase eigentlich grün sein sollte, wird die Ware gar nicht als Restposten identifizieren.
Das größte Problem beim Handel mit dieser Art von Restposten sind das Markenrecht und die gesetzlichen Kennzeichnungspflichten für Inverkehrbringer von Waren. Die allermeisten Produkte sind natürlich in einer Verpackung auf der der Produktname, Importeur und vielleicht noch eine Marke aufgedruckt sind. Elektroartikel oder Verpackungen sind mit Lizenznummern versehen und Waren mit Strichcodes. Der Importeur oder Hersteller solcher Ware produziert vielfach Sonderaufmachungen, Handelsmarken oder Eigenmarken für seine Kunden, gehören die gewerblichen Schutzrechte der Ware nicht ihm selbst, dann muss er sich in einem solchen Fall erst einmal die Ermächtigung besorgen diese Fehlproduktion überhaupt am Markt anbieten zu dürfen.
Vielfach erfolgen solche Ermächtigungen nur unter der Auflage der Neutralisierung der Ware oder des Exportes in bestimmte Vertriebsgebiete. Diese Verpackung muss dann vor dem Weiterverkauf natürlich regelmäßig neutralisiert oder Etiketten müssen aus Textilien geschnitten werden.
Dieser Fall kommt auch vorwiegend bei der Industrie, Importeuren und Großhandel vor. Das Schiff hat Verspätung, der Auftraggeber ist insolvent oder nicht mehr kreditwürdig, die Lieferung war nicht pünktlich. Viele dieser Typ Restposten teilt sich viele Faktoren mit den gerade behandelten "Fehlproduktion/Fehlcharge", da diese Waren sehr häufig auftragsbezogen Produziert werden. Auftragsproduktionen sind meistens dadurch gekennzeichnet, dass der Lieferant der Ware nicht der Inhaber der Rechte an Markennamen, Design und Verpackung ist und die Ware mit den Daten des Auftraggebers gekennzeichnet ist.
Neben der oft in diesem Fall für den Anbieter anfallenden Konventionalstrafe ist auf einmal meistens eine große Menge Ware, die am liebsten direkt zum Kunden durchgezogen werden sollte, auf einmal ein Lager-, Liquiditäts-, und Vertriebsproblem, dass sehr oft sehr kurzfristig gelöst werden muss.
Auch in diesem Fall muss unter Umständen die Verpackung des Kunden neutralisiert werden um den Anforderungen des Markenrecht und den gesetzlichen Kennzeichnungspflichten zum Inverkehrbringer von Waren zu genügen. Auch bei diesen Restposten spricht man in der Branche gerne von den "Pralinen" des Postenhandels. Der Posten ist genial, wenn alle Marken- und Kennzeichnungsrechte beim Importeur liegen und der Auftraggeber einfach nur Zahlungsunfähig geworden ist. Dann ist auf einmal und pünktlich zur Saison eine große Menge Kurante Ware verfügbar, die schnell neue Abnehmer finden muss.
Die Überhänge aus dem Aktionsgeschäft der Discounter und Filialisten, sowie die Ausräumungen der Regalmeter des Herstellers "A" in einem stationären Filialunternehmen, damit der Anbieter "B" seine Ware einräumen kann, gehören zu den hauptsächlichen Quellen für Restposten. Täglich finden neue Aktionsverkäufe oder Werbeaktionen statt, die selbst bei bester Disposition natürlich auch Überhänge hinterlassen. Weiterhin werden die Fachabteilungen z.B. in Baumärkten gerne von neuen Anbietern übernommen, die als erstes den bestehenden Warenbestand des Wettbewerbers übernehmen und ausräumen müssen, bevor sie die Flächen selbst bewirtschaften dürfen.
Aus diesen Bereichen kommen regelmäßig tausende Paletten Restposten zusammen, die sich natürlich auch bei Online-Händlern großer Beliebtheit erfreuen, da es in der Regel gute und aktuelle Produkte aus dem Mittelpreissegment oder dem Discountbereich mit hohen Abschlägen zu kaufen gibt.
Werden solche Warenposten im Gebinde der Mischpalette angeboten, dann ist jedoch Vorsicht geboten, da hier unterschiedlichste Warenqualitäten und sogar defekte in der Palette "versteckt" sein können. In solchen Fällen empfiehlt sich häufig eine Inspektion des Warenzustandes bzw. der Mischung in den Paletten. Auf RESTPOSTEN.de wird diese Möglichkeit durch das Symbol einer Palette mit dem Zusatz "Warenbesichtigung möglich" zum jeweiligen Angebot angezeigt.
Besteht mit dem Lieferanten eine lange Geschäftsbeziehung und sind beim Filialbetrieb z.B. die Abteilung Lampen & Leuchten, Tapeten, Farben & Lacke und z.B. Elektrowerkzeug oder Leuchtmittel ausgeräumt worden, dann werden solche Posten bei entsprechenden Abschlägen vielfach auch blind gekauft, denn der Aufkäufer ist froh überhaupt zum Zuge zu kommen.
Dieser Vorgang wird in fast jedem Handelsbetrieb regelmäßig wiederkehrend durchgeführt. Besonders bei der Industrie, Importeuren und beim Großhandel werden zu regelmäßigen Zeitpunkten, in der Regel aber immer in der Vorbereitung oder Nachbereitung der Inventur die aktuellen Lagerbestände geprüft. Alle Händler die Sortimente am Lager vorhalten sollten regelmäßige Sortimentsbereinigungen durchführen. Während dieses Vorgangs der Bestandsprüfung und Bestandsbereinigung wird gerne in den Betrieben "ausgemistet" und Kleinmengen, die wieder aufgetaucht sind, Überbestände und kleinere Restbestände zusammengefasst, da die Bewertung als einzelne Inventurpositionen zu aufwändig und kostenintensiv ist. Die für den Abverkauf freigegebenen Bestände werden nicht selten in Mischpaletten zusammengefasst, die sehr häufig dann auch noch mit Kundenretouren und Halbfertigwaren angereichert werden.
Doch Vorsicht - hier wird in aller Regel das einzelne Produkt nicht wieder in der EDV erfasst und einzeln auf der Rechnung ausgewiesen, sondern es wird ein "gemischter Sonderposten, x Paletten zum Palettenpreis oder Pauschalpreis "en bloc" verkauft. Hierbei handelt es sich um einen Sonderfall des Kaufvertrages der früher als der "Verkauf im Bausch und Bogen" bezeichnet wurde. Faktisch verzichtet der Käufer bei dieser Form des Kaufvertrages auf einen Großteil seiner Rechte wegen mangelhafter Lieferung, da der Verkäufer weder vorab, noch auf der Rechnung detaillierte Erklärungen zu Art, Inhalt und Qualität der verkauften Waren abgibt.
In einem solchen Fall des B2B Kaufvertrages übernimmt der Käufer die Ware "wie gesehen" oder eben blind, wenn er auf seine Möglichkeit der Besichtigung verzichtet, oder sogar den Kaufvertrag ohne Möglichkeit der Besichtigung abschließt.
Die Kundenretoure, die Mischpaletten und B-Waren sind die am häufigsten gehandelten Produkte auf RESTPOSTEN.de. Mit steigendem Anteil des E-Commerce am Einzelhandelsumsatz nimmt die Zahl der angebotenen "gemeinen Retourpaletten" kontinuierlich zu. In diesem Fall ist der zuvor beschriebene Sonderfall der Regelfall. Produkte werden zu Mischpaletten gepackt, in der Regel sortiert nach Kategorie wie z.B. Damen Textilien, Damen Schuhe, Haushaltswaren, Handy-Zubehör, Modeschmuck & Uhren usw. Diese Mischpaletten können unterschiedliche Produkte einer Warenqualität beinhalten, sehr oft werden jedoch tatsächlich "ungeprüfte Retouren" angeboten, das heisst der Grund der Warenrücksendung wird vom Anbieter weder geprüft noch berücksichtigt. Solche auf RESTPOSTEN.de als "C-Waren" bezeichneten Warenangebote beinhalten von der ungeöffneten Neuware, über die "gefällt mir nicht, ist aber nichts dran" Rücksendung, bis zum defekten Produkt oder noch schlimmer, der getesteten und verschmutzten Fritteuse alle denkbaren Warenzustände. Natürlich ist auch Elektroschrott in solchen Mischpaletten enthalten bzw, "versteckt". Im Fall von C-Ware befinden sich unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Warenqualitäten auf der Palette. Eine solche Palette kann ein Volltreffer oder ein Totalverlust + Entsorgungskosten sein, ist aber auf jeden Fall mit Prüfaufwand verbunden, wenn die Ware wieder an Konsumenten verkauft werden soll.
Hier sind für den B2C Händler einige rechtliche Fallstricke zu beachten, denn wenn ein defektes Produkt repariert und wieder in Verkehr gebracht wird, dann fallen bei Unterhaltungselektronik Produkten u.U. Lizenzgebühren z.B. für DVD, Empfangsgeräte, mp3 und andere Bauteile des reparierten Gerätes an. Weiterhin muss die Reparatur natürlich so durchgeführt werden, dass sie sowohl in Sachen des ausführenden Mitarbeiters, der Dokumentation der Reparatur und der Verkehrsfähigkeit des Produktes keine Gefahren für den Konsumenten ausgehen können und geltende Vorschriften berücksichtigt werden.
Gerade der Aufkauf defekter Geräte, und als Elektroschrott deklarierter Unterhaltungselektronik kann ein gefährliches Geschäft sein, wenn z.B. eventuell anfallende Lizenzgebühren und Reparaturvorschriften vom Inverkehrbringer nicht beachtet werden.
Die gewerbliche Verarbeitung von ungeprüfte Retouren bzw. C-Ware ist die Königsklasse des Postenhandels und bedarf eines großen Sachverstandes und ausgeklügelter Prüfungsszenarien unterschiedlichster Waren und Geräte. Gleichzeitig lockt der potentiell schnelle Gewinn natürlich auch unerfahrene Händler oder Einsteiger an, die dann Retouren ohne sachkundige Prüfung einfach als Neuware deklarieren und zurück in den Handel bringen. Die Gefahr des Handel mit C-Ware aus dem Bereich Textilien, Schuhe, Outdoor und Co ist verglichen mit Haushaltswaren und Elektroartikeln natürlich ungemein leichter - wenn also erste Gehversuche mit dem Handel von C-Ware unternommen werden sollen, dann bestmöglich mit ebensolchen Waren.
Der "wirkliche" und "echte" Handel mit Havarien, Restposten und Sonderposten. Nur für echte Handelsprofis mit viel Erfahrung und ausreichend flüssigem Kapital geeignet, da hier nur gegen sofortige Zahlung und wie gesehen und ohne jede Gewährleistung verkauft wird - bzw. klar ist, dass gegen den Verkäufer keine Rechte aus einer mangelhaften Lieferung geltend gemacht werden können. Rückgriff auf der Hersteller von Waren fällt regelmäßig auch aus, wenn der betreffende Hersteller oder Importeur gerade vom Insolvenzverwalter verwertet wird.
Mit Restposten bzw. Verwertungen dieser Art lassen sich die größten Gewinne erzielen, aber natürlich können Händler auch einen Totalverlust einkaufen, der sogar noch teuer entsorgt werden muss. Da es bei dieser Art des Restpostenhandels in der Regel keinerlei Rückgriff auf den Verkäufer, Verwerter und Hersteller gibt, sollte jeder Händler nur solche Waren einkaufen, mit denen er sich wirklich genau auskennt und deren versteckten Fehler erkennt. Gerade wenn solche Posten versteigert werden, müssen Aufgelder einer Versteigerung und Sicherheitsrückstellungen in der Kalkulation berücksichtigt werden.
Der Verkauf im als Posten/Partie z.B. "gemischter Sonderposten Haushaltswaren, Geschenkartikel & sonstige Lagerbestände, Menge 80 Paletten, Pauschalpreis 10.000,00 EUR" ist ein Sonderfall im gewerblichen Kaufvertrag.
Entgegen der üblichen Bedingungen für einen gültigen Kaufvertrag wird beim Pauschalverkauf "en bloc" der Gegenstand des Kaufvetrages nicht messbar, zählbar und objektiv nachprüfbar mit genauer Beschreibung, Qualität und Spezifikation veräußert, sondern der Kauf erfolgt ohne Rücksicht auf etwaige Fehler, genaue Mengen oder eine Aufführung der einzelnen Bestandteile des Handelsgeschäftes.
Kauft ein Unternehmer eine Ware als sogenannten "gemischten Sonderposten", so verzichtet der Käufer auf einen Großteil seiner Rechte, die ihm laut Handelsrecht bei einer mangelhaften Lieferung zustehen würden. Umgangssprachlich nennt man solche Geschäfte auch "gekauft wie gesehen oder wie besichtigt".
Im Übrigen muss der Käufer in einem B2B Handelsgeschäft nicht explizit auf die Besonderheiten einer solchen Vertragsform hingewiesen werden. Wenn im Angebot, bei Vertragsschluss, oder auf der Rechnung z.B. keine Einzelpositionen der gekauften Waren vorhanden sind, wenn für einen Posten ein glatter Preis ausgemacht wird, oder wie erwähnt "10 Mischpaletten Elektroartikel für 100,00 EUR pro Palette" angeboten werden, dann ist dies in aller Regel rechtlich gesehen schon ein solcher Kaufvertrag, mit allen dazu gehörenden rechtlichen Konsequenzen für den Käufer.
Völlig losgelöst von der Beschreibung einer Ware als Restposten, ist die Beschreibung der Qualität bzw. des Zustandes der Ware. Die angegebe Qualität einer Ware hat für den Käufer maßgeblichen Einfluss auf seine Kaufrechte wegen mangelhafter Lieferung und eventuelle Rückgriffsrechte auf den Vorlieferanten im Fall versteckter Mängel oder Garantien.
Ein Restposten kann qualitativ jeden Zustand haben (von der 1A Ware über B-Ware und Refurbished), die unterschiedlichen qualitativen Eingruppierungen sind jedoch ein häufig unterschätztes Problem des Händlers. Denn der gewerbliche Händler, der seine Ware an den Konsumenten verkauft, darf die Garantie, Gewährleistung und die Widerrufsrechte des Verbrauchers nur in sehr engen gesetzlichen Grenzen einschränken. Für das Rechtsverhältnis zu seinem Vorlieferanten gilt jedoch die kaufmännische Vertragsfreiheit und somit kann sich der Vorlieferant weitestgehend von Haftungen und Garantien entbinden. Das Risiko der Warenqualität und Reklamation liegt in solchen Fällen dann bei dem Händler, der gemischte Posten wieder als Einzelartikel identifizierbar an Händler oder Konsumenten weiterverkauft.
Auf RESTPOSTEN.de spielen die Warenqualitäten der angebotenen Produkt eine zentrale Rolle und jedem Angebot auf der Plattform muss verpflichtend ein Warenzustand auf Grundlage der für den Marktplatz geltenden Warenzustandsdefinitionen zugeordnet werden.
Der Handel mit Restposten kann ein sehr lukratives Geschäft für den Händler bedeuten, ist aber auch regelmäßig mit erhöhten Risiken im Einkauf verbunden. Insbesondere dann, wenn die Restposten direkt bei der Industrie, von Insolvenzverwaltern oder von Verwertern bezogen werden sollen. Diese Art der Beschaffung ist in der Regel eine besonders zeitaufwändige Recherche, die ein hohes Maß an Flexibilität verlangt und natürlich sehr oft große Lagerflächen und viel freies Kapital voraussetzen.
Dies sind aber Voraussetzungen, die die B2C Händler, insbesondere im Distanzhandel und E-Commerce nicht immer mitbringen.
Wir empfehlen den Händlern fast immer sich auf die eigene Kernkompetenz zu konzentrieren und sich um den eigenen Verkauf und neue Kunden zu kümmern.
Um attraktive Restposten einzukaufen, muss man nicht selbst LKW-Weise bei der Industrie, Importeuren oder Markenartikel-Herstellern abnehmen. Dafür gibt es genügen professionelle Großhändler und Einkäufer, die mit Erfahrung und Marktkenntnis die Risiken besser einschätzen können. Der Einkauf von Restposten aus zweiter Hand ist in Sachen Planbarkeit, Sicherheit und Zeit zur Entscheidung viel sicherer für den Händler und kompensiert den Preisnachteil oft um ein vielfaches. Eine B2B Handelsplattform wie RESTPOSTEN.de ist natürlich eine ideale Plattform um genau den benötigen Marktüberblick zu erhalten und die passenden Anbieter bei Bedarf zu kontaktieren. Die Königsdisziplin ist dann der Einkauf von Restposten oder Überbeständen außerhalb der EU und die Einführung dieser Ware in den europäischen Wirtschaftsraum. Bevor ein Händler sich auf solche Geschäfte einlässt, sollte er sich jedoch ganz genau über eventuelle gewerbliche Schutzrechte wie Marken und Patente, seine Pflichten als Importeur und die eventuell nötigen Produktprüfungen informieren, um die EU-Konformitätsbestimmungen zu erfüllen.
Die schnellsten Händler bekommen die besten Posten, entsprechend wichtig ist es so schnell wie möglich darüber informiert zu sein welche bevorzugten Produkte als neue Angebote verfügbar sind. Nutzer der Plattform können Ihre Suche z.B. nach dem Suchbegriff "Adidas" mit einem Klick als Alarm abspeichern und erhalten quasi in Echtzeit eine Information, sobald dem eigenen Suchmuster entsprechende Angebote auf der POSTEN Plattform RESTPOSTEN.de verfügbar werden. Der "Angebots-Alarm" speichert dabei nicht nur den entsprechenden Suchbegriff ab, sondern auch alle definierten Filter. Händler die nur 1A Ware suchen, Angebote aus bestimmten Kategorien bevorzugen oder nur bestimmte Preislagen suchen, können solch umfassende Suchmuster mit 1 Klick für sich speichern und werden automatisch über das eigene Favoriten Center informiert. Genauso können Sie besonders attraktiven Lieferanten oder für Sie wichtigen Produktkategorien folgen, mit nur 1 Klick und verpassen zukünftig einfach keinen RESTPOSTEN mehr.